Einer der wichtigen Fälle, die ich als Insolvenzverwalter mit einer besonderen Genehmigung (d.h. einer spezifischen Lizenz für die Verwaltung großer Unternehmen und Finanzinstitute) geregelt habe, war der Fall der Brennerei in Trmice. Der Fachöffentlichkeit ist dieser Fall als ein riesiges Default des Unternehmens mit moderner Technologie bekannt, das es nicht einmal geschafft hat, den Betrieb ordnungsgemäß aufzunehmen. Die unprofessionelle Öffentlichkeit kennt diesen Fall dadurch, dass die Brennerei während des Testlaufs sehr stank. Es war allerdings amüsant, dass die Richterin, die für den Fall verantwortlich war, auch in Reichweite des Unternehmens gewohnt hat - sie sagte dazu, dass es wirklich schlecht roch.
Es war ein wirklich großer Fall, daher waren die Workouts der großen Banken, die Rechtsabteilung eines großen Energieunternehmens und die Berater der big four beteiligt. Während der Prüfungsverhandlung war der Gerichtssaal voller Menschen, und ich wurde regelmäßig von Journalisten und der Gemeinde Trmice nach dem Fall gefragt.
Die Brennerei konnte lange Zeit nicht verkauft werden. Angebote, wenn diese überhaupt ernst genommen werden konnten, waren tief unter der Expertenbewertung, die fast 1 Milliarde CZK betrug. Niemand hat allerdings geglaubt, dass es für diesen Preis möglich sein würde, die Brennerei tatsächlich zu verkaufen. Ein weiterer lustiger Moment wurde für mich von einem russischen Interessenten vorbereitet, der mir zusätzlich zum Preis für die Brennerei direkt ein Bestechungsgeld in einer E-Mail anbot. Ich muss sagen, dass ich seine E-Mail ziemlich lange ungläubig angestarrte und nicht einmal in der Lage war, sie zu beantworten, was völlig unprofessionell war.
Die Brennerei konnte lange Zeit nicht verkauft werden. Angebote, wenn diese überhaupt ernst genommen werden konnten, waren tief unter der Expertenbewertung, die fast 1 Milliarde CZK betrug. Niemand hat allerdings geglaubt, dass es für diesen Preis möglich sein würde, die Brennerei tatsächlich zu verkaufen. Ein weiterer lustiger Moment wurde für mich von einem russischen Interessenten vorbereitet, der mir zusätzlich zum Preis für die Brennerei direkt ein Bestechungsgeld in einer E-Mail anbot. Ich muss sagen, dass ich seine E-Mail ziemlich lange ungläubig angestarrte und nicht einmal in der Lage war, sie zu beantworten, was völlig unprofessionell war. Am Ende haben wir uns mit dem Gläubigerausschuss darauf geeinigt, eine Ausschreibung anzukündigen und die Brennerei mehr oder weniger ohne viel Murren für ein Gewinnangebot zu verkaufen, wie auch immer dieses sein möge. Im Ergebnis war es wirklich sehr niedrig und belief sich auf weniger als 100 Mio. CZK. Eine weitere Kuriosität des gesamten Falls war, dass der Interessent, der das Angebot eingereicht hatte, seinen Sitz in der Prager Durychova-Straße 101 hatte, d.h. auf dem Grundstück, vor dem František Mrázek im Jahre 2006 erschossen wurde. In den Ausschreibungsbedingungen hatten wir jedoch standardmäßig die Möglichkeit verankert, das Auswahlverfahren jederzeit zu stornieren oder alle Angebote abzulehnen. Dies hat sich gerade in diesem Fall als sehr nützlich erwiesen. Am Tag der Bekanntgabe des Ausschreibungsergebnisses wurde ich telefonisch von einem Vertreter eines Interessenten kontaktiert, der in letzter Minute zu diesem Fall kam. Es war ein Interessent aus London, aber zumindest ein Teil seines Kapitals stammte aus dem Land der ehemaligen Sowjetunion. Dieser neue Bewerber bereitete einen heißen Moment für mich vor, als er sagte, dass er USD 10 Millionen für die Brennerei anbiete - also rd. 270 Mio. CZK. Ich hatte somit einen Spatz in der Hand und eine Taube auf dem Dach. Im Rahmen der Improvisation fiel mir Folgendes ein - danke für das Angebot, aber ich habe gerade die Ausschreibung abgeschlossen, deren Gewinner alle Anforderungen erfüllte und Ihr Angebot kann ich leider nicht verifizieren. Für mich selbst, für den Gläubigerausschuss, für den gesicherten Gläubiger sowie das Gericht brauche ich die Zusage, dass Ihr Interesse ernst gemeint ist und Sie tatsächlich in der Lage sind, die angebotenen Geldmittel zu bezahlen. Senden Sie daher 1 Million US-Dollar auf das Vermögenskonto. Der Bewerber hat zwar ein einfaches Belegdokument angefordert - de facto eine Vorausrechnung -, allerdings überwies er noch am selben Tag tatsächlich 1 Mio. USD auf das Vermögenskonto. Mein Telefonat mit dem Bewerber fand am 15. Februar statt, der Vertrag über den Verkauf des Unternehmens wurde weniger als einen Monat später unterzeichnet, zum gleichen Zeitpunkt kam es zur Nachzahlung des Betrags von 9 Mio. USD, und die Gläubiger erhielten somit fast 200 Mio. CZK (200%) mehr.